ACTIONGELADENES WOCHENENDE AM HOCKENHEIMRING

Auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring Baden-Württemberg feierte Florian Vietze seinen ersten Sieg im Tourenwagen Junior Cup. Der 16-Jährige gewann den fünften Saisonlauf vor Tim Rölleke und Jan Noller. Der zweite Durchgang wurde nach zwei Überschlägen nicht wieder neu gestartet, die in die Unfälle involvierten Piloten blieben unverletzt. In der Gesamtwertung ist Vietze nun neuer Spitzenreiter, Daniel Gregor und Nick Hancke sind aktuell die ersten Verfolger.

Das Samstagsrennen im Tourenwagen Junior Cup war zu Beginn geprägt vom Zweikampf zwischen Pole-Mann Daniel Gregor aus dem KÜS Team Bernhard und Lubner-Pilot Florian Vietze. Nach einem Verbremser Gregors in der Spitzkehre konnte Vietze die Führung übernehmen. Wenig später machte der drittplatzierte Tim Rölleke aus der Mannschaft Konrad Motorsport aus dem Duell an der Spitze einen Dreikampf, der die Zuschauer viele Runden lang begeisterte. Kurz vor dem Fallen der Zielflagge kam es zu einem Kontakt zwischen Rölleke und Gregor, in dessen Folge ein Reifen des Letztgenannten Luft verlor. Gregor fiel daraufhin auf Rang neun zurück. Weiter vorne freute Vietze sich über seinen ersten Sieg im Automobilsport: „Dass ich mein erstes Rennen auf dem Hockenheimring mit einem Sieg abschließen würde, hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt. Alles war perfekt: die Arbeit mit dem Team, das Auto und die Zweikämpfe. Wir haben hart, aber fair gefightet und danach habe ich nur noch versucht, meine Position zu halten. Als ich über die Ziellinie fuhr, war ich einfach nur noch glücklich und erleichtert.“ 

Position zwei ging an Rölleke vor Jan Noller, womit Lubner Motorsport gleich zwei Fahrer auf dem Podium feiern durfte. Lilly Zug verpasste das Podest als Vierter nur knapp, sie ließ Linus Hahne, Nick Hancke, Marek Schaller, Elias Olsen, Daniel Gregor und Nadja Olbrisch hinter sich. 

Lauf zwei einen Tag später war nur von kurzer Dauer. Eine halbe Runde nach dem Start hat sich Jan Noller nach einer Berührung mit Linus Hahne in der Spitzkehre überschlagen, was einen Rennabbruch mit sich zog. Der zweite Startversuche ging einen Umlauf länger, dann überschlug sich Giancarlo-Gino Lührs nach einer Kollision mit Marten Kruse an gleicher Stelle wie zuvor schon Noller. Alle in die Unfälle verwickelten Fahrer blieben unverletzt, wurden zum Check aber in ein Krankenhaus gebracht; das Rennen wurde nicht wieder neu gestartet. Weil keine 50 Prozent der angesetzten Renndistanz von 20 Minuten plus einer Rennrunde absolviert wurden, wurden keine Meisterschaftspunkte vergeben. „Die Entscheidung der Rennleitung, das Rennen nach dem zweiten Abbruch nicht noch einmal zu starten, war richtig. Die Abläufe vor Ort waren sehr gut koordiniert und wir sind froh, dass beide Fahrer in einem unkritischen Zustand waren und nur zur Sicherheit noch einmal in ein Krankenhaus gebracht wurden“, erklärte Serienorganisator Matthias Meyer.

Über den Tourenwagen Junior Cup: Der Tourenwagen Junior Cup soll vor allem junge Motorsport-Talente ansprechen, die über keine oder nur sehr geringe Erfahrung im Automobilsport verfügen. Das Mindestalter der Teilnehmer liegt bei 15 Jahren. Pro Wochenende bestreiten die Youngster zwei 20-minütige Rennen, wobei ein Lauf stehend und einer fliegend gestartet wird. Für jedes Rennen gibt es zuvor ein Qualifying. Aktuell setzen alle eingeschriebenen Piloten auf den VW up! GTI Cup, der aus einem 1-Liter-Motor eine Leistung von rund 145 PS holt und damit ein Fahrzeuggewicht von gerade einmal 880 Kilogramm bewegen muss. Bei dem Fronttriebler verzichtet man bewusst auf elektronische Fahrhilfen wie ABS, ASR oder ESP, um den jungen Nachwuchspiloten eine optimale motorsportliche Ausbildung zu ermöglichen und sie so perfekt auf die nächsten Schritte im Rennsport vorzubereiten.