Mit Mike Müller und Cedric Fuchs setzten sich beim Saisonauftakt in Oschersleben die Routiniers durch, aber auch die Newcomer hinterließen erste Duftmarken. Das nächste Kräftemessen findet auf der Sprintstrecke des Nürburgrings statt - umweltfreundlich mit synthetischem Kraftstoff (eFuel) von CAC Engineering.
Der Nürburgring ist der Inbegriff für Motorsport in Deutschland und deshalb gleich zwei Mal im Kalender des ADAC Tourenwagen Cup vertreten. "Der Nürburgring ist für mich Motorsport pur, die Leidenschaft, die Emotionen und die Gefahr sind dort deutlich zu spüren", sagt etwa Rookie Bruno Görtz (Geparda Racing).
Zum ersten Mal erwartet die Youngster die 3,629 Kilometer lange Sprintstrecke, die in engen Kurven viel fahrerisches Geschick verlangt, bevor sie im letzten Sektor etwas weitläufiger wird.
Tabellenführer Fuchs: „Volle Attacke“
Als Tabellenführer reist Cedric Fuchs (Konrad Motorsport) in die Eifel. Für den 18-Jährigen ist es wie für sein Team Konrad Motorsport ein Heimrennen. Passenderweise ist Konrad Motorsport auch das erfolgreichste Team am Nürburgring. "Ich will wieder ganz oben stehen und meine Führung ausbauen. Deshalb heißt es für mich volle Attacke", kündigt er an.
Sein größter Konkurrent ist natürlich Mike Müller (TOPCAR Sport). Als Favorit in die Saison gestartet, wurde er seiner Rolle im Samstagsrennen in Oschersleben mit Pole Position und Sieg sofort gerecht. Am Sonntag lag er erneut auf Siegkurs, doch ein Reifenschaden warf ihn aus der Bahn und damit auf den vierten Meisterschaftsrang zurück. Dennoch war die Botschaft in Oschersleben klar: Wer in diesem Jahr den Titel holen will, muss erst am Schweizer vorbei.
Dacher und Konrad in Lauerstellung
Zwei zweite Plätze brachten Maxim Felix Dacher (Georg Motorsport) auf den zweiten Platz in der Gesamtwertung, doch der 17-Jährige will mehr. Dritter in der Meisterschaft ist Julian Konrad. Er stand beim Finale 2023 auf dem Nürburgring zum ersten Mal auf dem Podium und will darauf aufbauen.
Rookies mit Ambitionen
Eine ganze Reihe von Rookies hat in Oschersleben bereits mit furiosen Rennen gezeigt, dass sie den erfahrenen Piloten nicht so einfach das Feld überlassen wollen. Als bestplatzierter Neueinsteiger kommt Carl Canenbley (H&R - Das Juniorteam!) als Meisterschaftsfünfter an den "Ring". Der jüngste Pilot in der Geschichte des ADAC Tourenwagen Junior Cup sammelte in seinen ersten beiden Autorennen gleich wichtige Meisterschaftspunkte.
Für den größten Paukenschlag in Oschersleben sorgte jedoch Paul Hahn (drive.solutions) mit seiner Pole Position im zweiten Rennen. Der 15-Jährige, der aus dem Jugendkartslalom in den ADAC Tourenwagen Junior Cup aufgestiegen ist, hinterließ einen starken Eindruck, konnte aber aus verschiedenen Gründen noch keine Rennpunkte einfahren. Er wird besonders auf Wiedergutmachung aus sein.
Mit Ben Bendler (Georg Motorsport), dem von seiner Rennverletzung frisch genesenen Finn Niklas Wollnik (Georg Motorsport), Simon Dix (TUMA Motorsport), Miguel Henrich (HF Engineering) und dem eingangs erwähnten Bruno Görtz haben weitere Fahrer ihre Feuertaufe im ADAC Tourenwagen Junior Cup bestanden. Nach den ersten beiden Rennen mit vielen spektakulären Szenen gab es viel zu analysieren. Zum zweiten Rennwochenende kommen nun alle besser vorbereitet.
Effiziente Technologien und innovative Ansätze
Erstmals wird am Nürburgring eine deutsche Rennserie komplett mit synthetischen Kraftstoffen auf die Strecke gehen. "Für uns ist die Nutzung von eFuels ein wichtiger und richtiger Schritt in die Zukunft des Motorsports. Sie sind mit den bestehenden Motortechnologien kompatibel und senken gleichzeitig die Emissionen", so Serienorganisator Matthias Meyer. "Der Kraftstoff wird uns vom eFuels Forum für alle Fahrzeuge zur Verfügung gestellt, damit wird die im Cup wichtige Chancengleichheit bewahrt. Gleichzeitig zeigen wir, dass Motorsport auf diese Weise nachhaltig betrieben werden kann und tragen unseren Teil zur Information über eFuels bei", ergänzt er.
Es ist alles geplant und vorbereitet für die beiden Rennen mit innovativem Kraftstoff am Nürburgring. Nur eines kann allen Plänen einen Strich durch die Rechnung machen: das berüchtigte Eifelwetter. Regenschauer und sogar Gewitter sind an allen drei Tagen möglich. Für Spannung ist also gesorgt.