Der ADAC Tourenwagen Junior Cup debßtiert auf einer der spektakulärsten Rennstrecken der Welt: Erstmals mßssen sich die Junioren auf dem Circuit de Spa-Francorchamps beweisen. Neue Rekorde liegen in der Luft, und ein weiterer Debßtant will die Etablierten aufmischen.
Schnell, spannend und spektakulär: Am vierten Rennwochenende der Saison 2024 betritt der ADAC Tourenwagen Junior Cup das wohl aufregendste Neuland seiner Geschichte. Der Circuit de Spa-Francorchamps gilt als Legende und ruft die Junioren in ihren rund 150 PS starken und mit eFuels betriebenen VW up! GTI erstmals zum heiĂen Tanz in die Ardennen.
Es ist die schnellste Strecke, die jemals im ADAC Tourenwagen Junior Cup gefahren wurde, entsprechend werden mit dem fĂźr 2024 nachgeschärften Boliden neue Rekorde in Sachen Durchschnittsgeschwindigkeit erwartet. Umso grĂśĂer ist die Vorfreude der Youngster auf das Rennwochenende, wenn es gilt, legendäre Kurven wie Eau Rouge, Blanchimont, Double Gauche de Pouhon, La Source, Les Combes oder Malmedy zu meistern.
Der Titelkampf nimmt Fahrt auf
"Tradition, Kultstatus, Flair, Eau Rouge und eine echte Berg- und Talbahn." So beschreibt Tabellenfßhrer Cedric Fuchs (KONRAD-Motorsport) die "Ardennen-Achterbahn". Nach seinem Doppelsieg auf dem Hockenheimring Baden-Wßrttemberg ist sich der 18-Jährige aus Holzappel bei Limburg an der Lahn sicher. Wer an der Spitze steht, hat nur ein Ziel: dort zu bleiben. "An Hockenheim anknßpfen und die Fßhrung weiter ausbauen", gibt er als Ziel aus.
Dabei wird er sich vor allem mit Mike Mßller (TOPCAR sport) auseinandersetzen mßssen. Der Schweizer lieferte sich schon einige packende Duelle mit Fuchs und wird nach seinem ersten sieglosen Wochenende der Saison diesmal seinerseits auf den Doppelschlag aus sein. Fuchs und Mßller werden die Tabelle verstärkt im Auge behalten, denn sie fßhren das Klassement an. Aber auch die Verfolger, die noch nicht aufgegeben haben, sind nicht zu vernachlässigen.
Julian Konrad (KONRAD-Motorsport) und Maxim Felix Dacher (Georg Motorsport) haben nach ihrer unglĂźcklichen Kollision in Hockenheim im Kampf um die FĂźhrung, die beide das Rennen kostete, ebenfalls Nachholbedarf. Dacher sieht die MĂśglichkeit, auf dem Circuit de Spa-Francorchamps zu fahren, ganz pragmatisch: "In Spa-Francorchamps fahren fast alle groĂen Rennserien, daher ist es umso wichtiger - auch fĂźr die Zukunft - Erfahrungen auf dieser berĂźhmten Rennstrecke zu sammeln."
Konstante Punktesammler und wilde Angaser
Auch hinter den Top 4 der Meisterschaft gibt es interessante Entwicklungen. Der stets konstante Leon BauchmĂźller (H&R - Das Juniorteam!) bekommt in der Tabelle Druck von Carl Canenbley (H&R - Das Juniorteam!), der in Spa bereits als Formel-1-Zuschauer an der Strecke war, und Finn Niklas Wollnik (Georg Motorsport). Der autistische FĂśrderpilot des ADAC Weser-Ems war zuletzt dreimal in Folge FĂźnfter geworden, musste in Hockenheim aber einen Ausfall im zweiten Rennen hinnehmen und die eindrucksvolle Serie riss.
Spannend wird auch die Frage, ob die drei Senkrechtstarter aus Hockenheim ihre Form halten kĂśnnen. Miguel Henrich (up2race) fuhr im Sonntagsrennen seinen ersten Podiumsplatz in der ADAC Nachwuchsserie ein. Dix lag lange Zeit auf Rang drei, doch Henrich schnappte sich in der letzten Runde den Podestplatz, dennoch war P4 auch fĂźr Dix eine persĂśnliche Bestleistung. Alle Rookies freuen sich zudem darauf, erstmals auf AugenhĂśhe gegen die Etablierten anzutreten, denn in Spa fangen alle bei Null an.
"Das wird fast wie ein Ritt durch die GrĂźne HĂślle", freut sich Ben Bendler (Georg Motorsport), der vor allem die harten BremsmanĂśver vor den Schikanen Les Combes und Bus Stop zu seinen Gunsten nutzen will. Wie Fuchs, BauchmĂźller und Dix hat er bisher in jedem Rennen gepunktet.
Bruno GÜrtz (Geparda Racing) spricht das vielleicht wichtigste Thema fßr die Zeittrainings an diesem Wochenende an: "Die Länge ist natßrlich ein offensichtlicher Punkt, an dem sie auf den ersten Blick von anderen Strecken unterscheidet". Mit nur 20 Minuten Zeit im Qualifying zählt jede Runde. Zwischendurch an die Box zu fahren und den Reifendruck anzupassen wird bei den langen Rundenzeiten kaum mÜglich sein. Eine neue Herausforderung fßr die Junioren.
Ein besonderes Augenmerk wird auf Paul Hahn (drive.solutions) liegen. Nach unglaublichen fĂźnf Nullrunden aus den unterschiedlichsten GrĂźnden in den ersten fĂźnf Rennen kam der Ăberraschungs-Polesetter aus Oschersleben im sechsten Rennen endlich zum ersten Mal in die Punkte. Er wird diesmal versuchen, seinen Speed mit dem neu gewonnenen Selbstvertrauen zu kombinieren.
Feld endlich komplett
Aber auch mit den Späteinsteigern dieser Saison mßssen sich alle auseinandersetzen. Storm Gjerdrum (drive.solutions) ßberzeugte bei seinem Debßt in Hockenheim und will nun den nächsten Schritt machen. "Das ist die coolste und ikonischste Rennstrecke der Welt", sprudelt es aus dem Norweger heraus.
Die groĂe Unbekannte am Streckenrand wird DebĂźtant Alex Mohr (HF_Engineering) sein. Nur zehn Tage nach seinem 15. Geburtstag greift der gebĂźrtige Wiesbadener erstmals an einem Rennwochenende ins Lenkrad. Seine Erfolge sprechen fĂźr sich: Meister im ADAC Kart Masters 2021, diverse Siege in WAKC, SAKC, OAKC, NAKC und KTWB, sogar Kart-WM-Erfahrung bringt er mit. Bei dieser Vita kann sich die Konkurrenz warm anziehen.
Der ADAC Tourenwagen Junior Cup wird wie gewohnt im Rahmen des ADAC Rennwochenendes ausgetragen. Los geht es am Freitag um 10.55 Uhr mit dem Freien Training, das erste Zeittraining folgt um 14.20 Uhr. Das erste Rennen wird am Samstagnachmittag um 15.50 Uhr gestartet. Am Sonntag geht es um 10.00 Uhr mit dem zweiten Qualifying weiter, bevor das zweite Rennen um 14.55 Uhr das Wochenende fĂźr die Junioren beschlieĂt.