Storm Gjerdrum (drive.solutions) holt sich seinen zweiten Sieg im ADAC Tourenwagen Junior Cup nach einem starken Manöver gegen Cedric Fuchs (KONRAD-Motorsport). Letzterer übernimmt nach einer dramatischen Situation im Titelkampf wieder die Tabellenführung - allerdings nur um einen Punkt!
Drittes Rennwochenende, zweiter Sieg: Storm Gjerdrum ist der Mann der Stunde im ADAC Tourenwagen Junior Cup. Der erst im Juli 15 Jahre alt gewordene Youngster holte an seinem erst dritten Rennwochenende den zweiten Sieg. Auf dem TT Circuit Assen setzte sich der Norweger in einem spannenden Rennen durch.
Gjerdrum musste beim Start die Führung an Cedric Fuchs abgeben, holte sie sich aber mit einem sehenswerten Manöver in der dritten Runde zurück. Von da an war er nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Zwar konnte er sich nicht absetzen, ließ aber auch keine Angriffe auf seine Spitzenposition mehr zu.
Spektakuläre Aufholjagd und dramatischer Dreher
Die große Show lieferte in den ersten Runden erwartungsgemäß Mike Müller (TOPCAR sport). Der Schweizer machte von Startplatz zehn gleich in der ersten Runde vier Positionen gut und kämpfte sich in der zweiten Runde bis auf Rang vier nach vorne. In der Folge gelang es ihm, auf die Gruppe um Gjerdrum, Fuchs und Finn Niklas Wollnik (Georg Motorsport) aufzuschließen, die versuchte, vorne davonzuziehen.
Die Spitzengruppe bestand nun aus bis zu acht 150 PS starken, mit eFuels betriebenen VW up! GTI, die sich realistische Hoffnungen auf den Sieg machen konnten. Müller behielt das Heft in der Hand, überholte Wollnik und hatte damit direkten Anschluss an seinen Meisterschaftskontrahenten Fuchs.
Auch diesen konnte Müller überholen, kurzzeitig klopfte er sogar beim führenden Gjerdrum an, doch am Ende der zehnten Runde schlug das Pendel im Meisterschaftskampf wieder in die andere Richtung aus: Müller drehte sich in der letzten Schikane, Fuchs konnte gerade noch ausweichen. Müller fiel dadurch auf den elften Platz zurück, Fuchs auf den vierten.
Erstes Podium für Wollnik
Der große Profiteur war Maxim Felix Dacher (Georg Motorsport), der sich ebenfalls von Startplatz neun durchs Feld gekämpft hatte. Er lag nun an zweiter Stelle hinter Gjerdrum, der inzwischen über alle Berge war.
Dacher, Wollnik und Fuchs kamen in dieser Reihenfolge auf den Plätzen zwei bis vier innerhalb einer halben Sekunde ins Ziel. Für den autistischen Förderpiloten des ADAC Weser-Ems ist der dritte Platz die erste Podiumsplatzierung seiner Karriere.
Leon Bauchmüller (H&R - Das Juniorteam!) sicherte sich den fünften Platz, gefolgt von Julian Konrad (KONRAD-Motorsport) und Paul Hahn (drive.solutions).
Dahinter war das Drama noch nicht vorbei: In der letzten Kurve kollidierten Miguel Henrich (up2race) und Alex Mohr (HF_Engineering). Henrich fuhr als Achter über die Ziellinie, Mohr landete im Kiesbett. Das brachte Müller, der in der letzten Runde noch Carl Canenbley (H&R - Das Juniorteam!) überholte, einen weiteren Platz ein. Er wurde Neunter, Canenbley Zehnter.
Die Ausgangslage für das Finale könnte also spannender nicht sein: Cedric Fuchs verlässt Assen als Tabellenführer, allerdings mit nur einem Punkt Vorsprung auf Müller. Die Titelentscheidung fällt beim Finale auf dem Nürburgring vom 11. bis 13. Oktober.